*************************************************************************** * * * ELEKTRONISCHE MITTEILUNGEN ZUR ASTRONOMIEGESCHICHTE * * * * Herausgegeben vom Arbeitskreis Astronomiegeschichte * * in der Astronomischen Gesellschaft * * * * Nr. 28, 6. Maerz 1998 * * * * Redaktion: Dr. Wolfgang R. Dick * * * *************************************************************************** Inhalt ------ 1. Editorial 2. Colloquium: Harmony of the Heavens 3. Hoerfunk-Features zur Geschichte der Astronomie und der Raumfahrt 4. Peter Habison: Die Kuffner-Sternwarte in Wien 5. Arnold Zenkert: Das Przypkowski-Museum in Jedrzejow 6. Armin Huettermann: Neue staendige Ausstellung im Tobias-Mayer-Haus in Marbach 7. Der Planetoid (6771) Foerster Danksagung Impressum ........................................................................... Item 1 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Editorial --------- Ab sofort ist es moeglich, auf die Zusendung der EMA/ENHA per E-mail zu verzichten und sich statt dessen ueber das Erscheinen einer neuen Ausgabe informieren zu lassen. Sie koennen die Ausgabe dann im WWW lesen und bei Bedarf auf Ihre Festplatte laden. Dies kann Vorteile haben: Ihre Mailbox laeuft bei laengerer Abwesenheit nicht ueber; beim Speichern brauchen Sie den haesslichen E-mail-Header nicht zu loeschen; je nach vorhandener Software kann die Lesbarkeit besser sein. Sollten Sie Interesse an dieser Aenderung im Abonnement haben, so senden Sie mir bitte eine kurze Nachricht. Die Zahl der Abonnenten der Elektronischen Mitteilungen zur Astronomiegeschichte (EMA) und der Electronic Newsletters for the History of Astronomy (ENHA) ist seit deren erstmaligem Erscheinen im Januar/Februar 1994 stark gestiegen. Sie betraegt im Moment insgesamt 310: 107 Interessenten abonnieren nur EMA, 177 nur ENHA und 26 beide Ausgaben. Dies ist erfreulich, bringt aber auch Probleme mit sich. Fast bei jedem Versand erhalte ich Rueckmeldungen ueber die Unzustellbarkeit an einzelne Adressaten. Teilweise handelt es sich um voruebergehende technische Probleme; in den meisten Faellen geschieht dies aber dann, wenn sich die E-mail-Adresse des Abonnenten geaendert hat oder ganz entfallen ist, ohne dass er mir eine Nachricht zukommen liess. Leider laesst sich aus den Fehlermeldungen der Rechner nicht entnehmen, ob das Problem temporaer oder dauerhaft auftritt - selbst die Meldung "User unknown" kann durch ein technisches Problem verursacht sein. Ich teste daher grundsaetzlich mehrmals im Abstand von Tagen oder Wochen, ob das Problem noch besteht, ehe ich eine Adresse aus dem Verteiler streiche. Dies verursacht betraechtliche zusaetzliche Arbeit. Bitte denken Sie daher daran, mir eine Nachricht zu senden, wenn sich Ihre E-mail-Adresse aendert oder ganz entfaellt. Sollten Sie ueber laengere Zeit keine EMA bzw. ENHA erhalten, obwohl Ihre Adresse noch gueltig ist, so liegt dies vermutlich an technischen Problemen. Ob ueberhaupt eine neue Ausgabe erschienen ist, koennen Sie unter der WWW-Adresse http://www.astro.uni-bonn.de/~pbrosche/aa/aa-ejourn.html feststellen, sofern Sie Zugang zum WWW haben. Bitte senden Sie mir im Zweifelsfall eine Nachricht, damit ich dem Problem nachgehen und Ihr Abonnement erneuern kann. Sie koennen auch einzelne fehlende Ausgaben nachfordern, die auf dem Weg zu Ihnen ohne Fehlermeldung in einem Schwarzen (Computer-)Loch verschwunden sind. Abschliessend noch ein Anliegen an die Abonnenten der gedruckten Mitteilungen zur Astronomiegeschichte: Unter den Lesern der EMA sind etliche, die das gedruckte Mitteilungsblatt nicht abonnieren. Daher macht es Sinn, in die EMA auch Beitraege aufzunehmen, die Sie bereits aus der Papierversion kennen. In dieser Nr. 28 sind es besonders viele solcher Beitraege. Bitte haben Sie dafuer Verstaendnis. Aehnliches gilt fuer Tagungsankuendigungen, die bereits in Diskussionsgruppen wie HASTRO-L oder RETE verteilt wurden. Nur die wenigsten unserer Leser sind auch Abonnenten dieser Diskussionsgruppen. Eine Dublizierung laesst sich daher nicht vermeiden. Mit freundlichen Gruessen Ihr Wolfgang R. Dick ........................................................................... Item 2 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Colloquium: Harmony of the Heavens ---------------------------------- 13th and 14th March 1998 The British Museum and the Warburg Institute, London This interdisciplinary colloquium will consider the interaction of astronomy and other disciplines, the crafts of mathematical practitioners, music and art, and how this interaction contributed to changing perceptions of the world. It will involve the discussion of both text-based and object-based studies. THE BRITISH MUSEUM LECTURE THEATRE Friday 13 March 1998 9.30 Doors open: registration 10.00 FIRST SESSION Welcome by Robert Anderson Chaired by Nicholas Mann Rob van Gent The unknown author of the 'Harmonia Macrosmica' (1600); the life and career of the Dutch cosmographer Andreas Cellarius 10.45 Coffee 11.15 Benno van Dalen Islamic astronomical tables and their transmission to Europe and China Silke Ackermann Heaven and earth in harmony: calendars on scientific instruments 12.45 Lunch 2.00 SECOND SESSION Chaired by W.F. Ryan David King Sacred geography of Islam: from folk astronomy to Mecca-centred world maps Anthony Turner Henrician heavens: clocks, instruments and alien craftsmen at the court of Henry VIII 3.30 Tea 4.00 Koen Van Cleempoel The Louvain school of instrument makers, 1540-1600 Gerard Turner Humphrey Cole and Elizabethan instrument-making 5.30 Reception (Gallery 69a, with view of the Humphrey Cole exhibition) 7.00 Buffet supper (Warburg Institute, for invited guests) THE WARBURG INSTITUTE LECTURE ROOM Saturday 14 March 1998 9.45 Doors open: registration 10.00 THIRD SESSION Chaired by Silke Ackermann Bruce Stephenson Musica mundana in Kepler's astronomy Penelope Gouk Changing musical models: cosmic and human harmonies in the Scientific Revolution 11.30 Coffee 11.45 John North Holbein's The Ambassadors. Is time really out of joint? Kristen Lippincott Astronomy, astrology and the problem with pictures 1.15 Lunch 2.15 FOURTH SESSION Chaired by Martin Kemp Alison Morrison-Low A heavenly library: early instruments in the Crawford Library Liba Taub Astrometeorology in antiquity: tradition and prediction 3.45 Tea Guenther Oestmann In the service of astrology: instruments belonging to Count Heinrich Rantzau (1526-1598) Final discussion Full fee: GBP 20; students and unwaged: GBP 10 (proof required). Lunch, Friday 13 March: GBP 10 Conference fee includes coffee, tea and biscuits on both days, entry to reception and exhibition on Friday and lunch on Saturday. Lunch on Friday 13 March is by ticket only and must be booked by 1 March. - - - - - - - - - - - - - - - - Title (Prof., Dr, Mr, Mrs, Ms): Name (capital letters): Institution (if applicable): Home address: daytime tel no: I wish to attend the colloquium/*and the lunch on Friday 13 March/ and enclose my cheque for GBP made payable to "British Museum". *delete as appropriate Signed: Date: Please return completed form and payment to: Sovati Smith, Dept of Medieval and Later Antiquities, The British Museum, London WC1B 3DG tel. 0171 323 8626 fax 0171 323 8496 email MLA@British-museum.ac.uk ........................................................................... Item 3 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Hoerfunk-Features zur Geschichte der Astronomie und der Raumfahrt ---------------------------------------------------------------- Am 1. Maerz 1998 sendete radio kultur SFB-ORB ein Feature zur Astronomie der Venusdurchgaenge, das u.a. die Expeditionen von Le Gentil 1761 und 1769 behandelt. Dieses Feature wird am 13. Mai um 20 Uhr im Planetarium am Insulaner in Berlin wiederholt, wozu Wolfgang Hasse eine Einfuehrung geben wird. Am 9. Mai 1998 uebertragen radio kultur SFB-ORB / MDR von 9.00 bis 10.00 Uhr das Feature "Im Weltraum : Kosmonauten erinnern sich" des polnischen Autors Maciej Drygas in deutscher Fassung. Diese Radio-Arbeit wurde zuerst 1996 beim Prix Italia vorgestellt. Der Autor befragte bekannte und weniger bekannte Kosmonauten wie German Titow und Alexander Laweikin nach ihren Erlebnissen im Weltraum. Sie erzaehlen erstaunliche Geschichten aus dem Alltag der sowjetischen Raumfahrt, teilweise zum ersten Mal in dieser Offenheit. ........................................................................... Item 4 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Die Kuffner-Sternwarte in Wien ------------------------------ Von Peter Habison, Wien (Aus: "Mitteilungen zur Astronomiegeschichte" Nr. 11, Dez. 1997, S. 1) Nach umfangreichen Umbau- und Restaurierungsarbeiten ist die Kuffner-Sternwarte in Wien seit 1995 wieder geoeffnet. Das Gebaeude und der grosse astrophysikalische Refraktor von 1886 erstrahlen in neuem Glanz. Zahlreiche Veranstaltungen erfuellen die Sternwarte mit neuem Leben. Die Zeit der Erbauung Im Jahre 1883 trat der Astronom und Geodaet Norbert Herz an den Ordinarius fuer theoretische Astronomie der Universitaet Wien, Theodor von Oppolzer, heran und legte ihm seine Plaene zur Gruendung einer privaten Sternwarte in Wien vor. Oppolzer vermittelte daraufhin den Kontakt zum Bierbrauer Moriz von Kuffner. Die Idee, eine private Sternwarte zu bauen, begeisterte Kuffner sehr rasch. Nach ersten Besprechungen begann der Bau auf einem Grundstueck der Familie Kuffner bereits im Sommer 1884. Die erste Einrichtung der Kuffner-Sternwarte umfasste zwei astronomische Beobachtungsinstrumente - den spaeter bedeutendsten Meridiankreis der Doppelmonarchie Oesterreich-Ungarn sowie einen astrophysikalischen Refraktor. Beide Instrumente wurden bei den renommierten Firmen Repsold und Soehne in Hamburg sowie Steinheil in Muenchen bestellt. Repsold fertigte die Mechanik, Steinheil sorgte fuer die ausgezeichnete Optik, die noch heute bei Beobachtungen in Verwendung ist. Wissenschaftliche Erfolge Ab 1891 erwarb sich die Sternwarte rasch internationale Anerkennung. Namhafte Astronomen wie Karl Schwarzschild und Johannes Hartmann wirkten in dieser Zeit an der Kuffner-Sternwarte. Zwischen 1890 und 1896 wurden zwei weitere Instrumente auf der Sternwarte installiert - ein grosses Heliometer und ein Vertikalkreis. Mit diesem Instrumentarium versehen hatte die Sternwarte in 30 Jahren internationalen Ruf erlangt. Der erste Weltkrieg bedeutete wegen des entstandenen Personal- und Geldmangels jedoch das Ende der Sternwarte als wissenschaftliche Forschungsstaette. Die Sternwarte von 1916 bis 1947 Die unguenstige Zeit der Weltwirtschaftskrise und die unsichere politische Lage machten in der Zwischenkriegszeit alle Bemuehungen zur Revitalisierung zunichte. Moriz von Kuffner verlor das Interesse an seinem Institut. Die politische Lage im Jahre 1938 zwang Kuffner und seine Familie zur Emigration in die Schweiz. Die Sternwarte wurde enteignet. Volksbildung bis 1982 Die Jahre des zweiten Weltkrieges ueberstand die Sternwarte wie durch ein Wunder fast vollstaendig unbeschaedigt. Sie wurde nunmehr einer neuen Aufgabe und Bestimmung uebergeben und ihre Geburtsstunde als Institut der Volksbildung schlug im Fruehjahr 1947. Professor Walter Jaschek uebernahm die Leitung der Sternwarte bis 1980. Ihm folgte bis 1982 Prof. Werner Weiss. Ein neuer Aufbruch Von 1982 bis 1995 betreuten Berufs- und Amateurastronomen des "Vereins der Freunde der Kuffner-Sternwarte" ehrenamtlich die Einrichtung. Im Juni 1987 kaufte die Stadt Wien schliesslich die Sternwarte. Bereits im Herbst 1989 konnte mit der Gebaeuderenovierung, ab 1994 mit der originalgetreuen Restaurierung der Instrumente begonnen werden. Der grosse Refraktor wurde bereits fertiggestellt. Derzeit wird an der historischen Instandsetzung des Heliometers samt Wiedereinbau einer neuen geteilten Linse gearbeitet. Die Restaurierung der beiden Passegeinstrumente ist fuer die naechsten Jahren geplant. Astronomie auf der Sternwarte heute Als Zweigstelle der Volkshochschule Ottakring begann im Oktober 1995 der neue Fuehrungs- und Bildungsbetrieb. Neben klassischen Sternfuehrungen, welche einen Vortrag zu einem aktuellen Thema und die Besichtigung des Refraktors von 1886 beinhalten, werden verschiedene Kurse und Seminare, Sonderausstellungen und zahlreiche Projekte aus den Breichen der Astronomie und Astrophysik durchgefuehrt. Fuer Anfragen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Sternwarte. Anschrift: Kuffner-Sternwarte, Johann Staud-Strasse 10, A-1160 Wien, Tel: (0043 1) 914 81 30, Fax: (0043 1) 914 81 30/31, email: admin@kuffner.ac.at WWW: www.kuffner.ac.at/kuffner Oeffnungszeiten des Sekretariats: Mo-Do 9-17 Uhr, Fr 9-15 Uhr Oeffentliche Fuehrungen: April bis September: Di und Fr um 21 Uhr, Sa um 17 und 21 Uhr; Oktober bis Maerz: Di und Fr um 20 Uhr, Sa um 17 und 20 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen ist die Sternwarte geschlossen. Fuer Gruppen sind nach Voranmeldung Fuehrungen auch zu anderen Zeiten moeglich. Literatur: Werner W. Weiss: Die Kuffner-Sternwarte. Jugend und Volk, Wien 1982 Hermann von Kuffner: Geschichtliche Daten ueber die Familie Kuffner. Verlag des Verfassers, 1902 Peter Mueller: Sternwarten in Bildern. Springer Verlag, Berlin 1992 ........................................................................... Item 5 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Das Przypkowski-Museum in Jedrzejow ----------------------------------- Von Arnold Zenkert, Potsdam (Aus: "Mitteilungen zur Astronomiegeschichte" Nr. 11, Dez. 1997, S. 4) Die Bezeichnung dieses polnischen Museums verraet noch nichts ueber seine Art. Es handelt sich in der Hauptsache um ein Sonnenuhrenmuseum, das von dem Arzt Dr. Felikc Przypkowski (1872-1951) gegruendet und 1909 durch eine Sternwarte ergaenzt wurde. Sein Sohn Tadeusz (1905-1977), Dr. der Philosophie, Historiker, Kunstkenner, Buchliebhaber und Zeichenkuenstler, fuehrte das Museum weiter, das 1962 staatlich wurde. Heute wird es vom Enkelsohn Piotr Przypkowski geleitet. Die wenig bekannte Stadt Jedrzejow mit 20000 Einwohnern liegt 130 km von Katowice entfernt an der Eisenbahnlinie nach Kielce und Warschau. Das Museum befindet sich am zentralen Kosciuszki-Platz in einem repraesentativen Gebaeude aus dem fruehen 19. Jahrhundert mit einem Hof und einem anschliessenden weitraeumigen Garten sowie einer Sternwarte. Neben heimatkundlichen Exponaten, Bildern, Gemaelden sowie einer Bibliothek mit 20000 Baenden, im 16. Jahrhundert beginnend, bildet das Kernstueck die 600 Exemplare umfassende Sammlung transportabler Tisch- und Taschensonnenuhren sowie wissenschaftlicher Instrumente aus europaeischen Laendern, Asien, Amerika und Australien. Beachtenswert ist eine umfangreiche Sammlung selbstgefertigter Modelle aus Holz, die Ideenreichtum beweisen und zu eigenen Arbeiten anregen. In geringerer Zahl sind auch mechanische Uhren vertreten, so z.B. eine an der Decke haengende Uhr fuer Kartenspieler. Neben den einstigen Raeumen der Familie, wo zahlreiche Sonnenuhren, Instrumente und Buecher ausgestellt werden, bildet ein modern ausgestalteter, grosser Raum mit Schaukaesten den Hauptteil der Sammlung. Unter den Objekten befinden sich verschiedene Nuernberger Klapp- Sonnenuhren aus Holz oder Elfenbein, Sonnenuhren der Typen Dieppe und Augsburg, eine Schuh-Sonnenuhr, eine Rueter-Sonnenuhr (Berlin, 1946), Saeulchen-Sonnenuhren (17.-19. Jh.), eine Zweitabellen-Sonnenuhr von Butterfield (Paris, 17. Jh.), eine Sonnen- und Monduhr aus Wilna (1770), ein Quadrant aus der Tuerkei (17. Jh.), ausserdem Sonnenuhren aus England, den USA, Japan, Persien (17./18. Jh.), Spanien (1660), Taiwan und Australien sowie das Buch "Der unbetruegliche Stundenweiser" von Johann Ulrich Mueller (1702). Daneben finden sich noch folgende Sonnenuhren in der Stadt: Grosse westabweichende Vertikaluhr im Garten des Museums, beschaedigt und durch einen Baum fast vollstaendig verdeckt. - Unmittelbar beim Museum am Kosciuszki-Platz an einem Hausgiebel eine grosse vertikale Sueduhr. - An der Dreifaltigkeitskirche (Stadkirche) eine vertikale Sueduhr mit Tabelle fuer die zusammengefasste Korrektur der Ortszeit und Zeitgleichung. An einem um ca. 30o nach Westen abweichenden Strebepfeiler der Kirche handelt es sich moeglicherweise um einen Versuch fuer eine Uebergangs-Sonnenuhr (kein Polstab). - Auf dem Friedhof an der ul. Cmentarna eine grosse Horizontaluhr auf dem Familiengrab der Przypkowskis. - Am Zisterzienserkloster im Nordwesten der Stadt eine kaum noch erkennbare, nach Westen abweichende Vertikaluhr. Fuer den Sonnenuhrenfreund hat das Museum eine Fuelle von sehenswerten gnomonischen Objeten zu bieten. Die weite Fahrt (von Berlin 9 Stunden mit der Bahn) lohnt sich auf alle Faelle. Anschrift: Panstwowe Muzeum im. Przypkowskich w Jedrzejowie, pl. Tadeusza Kosciuszki 7-8, 28-300 Jedrzejow, Tel. (0-498) 624-45, dyrektor 611-56. Oeffnungszeiten: tgl. ausser Mo 8 - 15 Uhr, im Sommer 8 - 16 Uhr ........................................................................... Item 6 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Neue staendige Ausstellung im Tobias-Mayer-Haus in Marbach ---------------------------------------------------------- Von Armin Huettermann, Marbach (Aus: "Mitteilungen zur Astronomiegeschichte" Nr. 10, Juni 1997, S. 1) Der 1981 gegruendete Tobias-Mayer-Museum e.V. unterhaelt und gestaltet seit einigen Jahren ein Museum in Mayers Marbacher Geburtshaus, foerdert Forschung und Dokumentation ueber Tobias Mayer, gibt eine Schriftenreihe heraus und haelt jaehrliche Gedenkveranstaltungen ueber Mayers Leben und Wirken ab (vgl. Mitteilungen z. Astronomiegeschichte Nr. 7, S. 1, und 9, S. 3; EMA Nr. 19, Item 1). Nachdem der Verein zu Beginn des Jahres 1996 das Geburtshaus Mayers erwerben konnte, bestand die Moeglichkeit, das bisherige kleine Museum im Untergeschoss des Hauses neu zu gestalten. Der Raum wurde vollstaendig umgebaut und eine neue Dauerausstellung erarbeitet. Da Mayer trotz seines relativ kurzen Lebens sich mit einer Fuelle von Themen zur Mathematik, Kartographie, Geographie, Astronomie u.a. beschaeftigt hat, kann die Ausstellung nur einen begrenzten Ausschnitt davon zeigen. Die Ausstellungstuecke, die ueberwiegend Reproduktionen von Karten, Bildern und Ansichten darstellen, sind nach Sachgebieten angeordnet, die den wichtigsten Lebensstationen mit den jeweiligen Arbeitsschwerpunkten entsprechen. So enthaelt die Ausstellung * den von Mayer gezeichneten ersten Stadtplan Esslingens, wo er als Waisenknabe aufwuchs, * Reproduktionen aus dem Mathematischen Atlas, der in Augsburg gedruckt wurde, * eine grosse Anzahl von Karten, die er in Nuernberg im Homann-Erben-Verlag herausbrachte, * die Sternwarte in Goettingen, deren Leitung Mayer hatte, * seine dort gezeichnete, beruehmte Mondkarte, * seine Handzeichnung des Astrolabiums, * eine Tafel aus Mayers Sonnentabellen. Daneben werden einige Nachbauten von Geraeten zur Vermessung gezeigt, u.a. auch des "Astrolabiums", das Mayer fuer seinen Schueler Carsten Niebuhr anfertigen liess. Das Museum wird am 22. Juni 1997 wiedereroeffnet und ist zukuenftig jeden zweiten und vierten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Weitere Oeffnungszeiten nach Anfrage unter Telefon/Fax 07144-16942. ........................................................................... Item 7 EMA Nr. 28, 6. Maerz 1998 ........................................................................... Der Planetoid (6771) Foerster ----------------------------- (Aus: "Mitteilungen zur Astronomiegeschichte" Nr. 10, Juni 1997, S. 1) Aus Anlass des 50-jaehrigen Jubilaeums der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Berlin wurde durch den schwedischen Astronomen Claes-Ingvar Lagerkvist, Universitaet Uppsala, ein kleiner Planet zwischen Mars und Jupiter nach Wilhelm Julius Foerster (1832-1921) benannt. Foerster war fast 40 Jahre lang Direktor der Koeniglichen Sternwarte in Berlin und engagierte sich auch fuer die Popularisierung der Astronomie, u.a. durch die Mitgruendung der Berliner Gesellschaft Urania. (Quelle: All-Zeit 2'97 [Programm der Wilhelm-Foerster-Sternwarte], S. 21) ........................................................................... Danksagung ---------- Neben den Autoren sei fuer Informationen gedankt: Silke Ackermann (London, UK), Jochen Rose (Berlin, Deutschland). ........................................................................... Impressum --------- Elektronische Mitteilungen zur Astronomiegeschichte (EMA) Herausgegeben vom Arbeitskreis Astronomiegeschichte in der Astronomischen Gesellschaft Redaktion: Dr. Wolfgang R. Dick Alle nicht namentlich gekennzeichneten Mitteilungen sind redaktionelle Beitraege. Aufsaetze sowie Mitteilungen fuer die Rubriken werden gern entgegengenommen. Der Bezug der EMA ist kostenlos. Abonnenten und Leser werden um gelegentliche freiwillige Spenden an den Arbeitskreis gebeten. Die Elektronischen Mitteilungen zur Astronomiegeschichte duerfen unbegrenzt weiterverbreitet werden, sofern dafuer keine Gebuehr erhoben wird. Ein oeffentliches Abgebot in WWW-Servern, BBS etc. ist gestattet, sofern die Redaktion informiert wird. Die Reproduktion von Auszuegen in elektronischen oder Druckmedien ist nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. Die Elektronischen Mitteilungen ergaenzen die gedruckten Mitteilungen zur Astronomiegeschichte, die derzeit halbjaehrlich erscheinen: Preis: 1,50 DM/Ausgabe zzgl. Versandkosten Ausserhalb der BRD: kostenfrei, Spenden erwuenscht Bezug: Einsendung von 2,50 DM (Einzelheft) oder 5,- DM (Nr. 12-13) in Briefmarken an die Redaktion Redaktion: Dr. W. R. Dick, Otterkiez 14, D-14478 Potsdam, Tel.: (+331) 863199 Kostenlose Probeexemplare koennen bei der Redaktion angefordert werden. Anschriften des Arbeitskreises Astronomiegeschichte: URL: http://www.astro.uni-bonn.de/~pbrosche/aa/aa.html Vorsitzender: Prof. Dr. Peter Brosche, Observatorium Hoher List der Sternwarte der Universitaet Bonn, D-54550 Daun, Tel.: (+6592) 2150, Fax: (+6592) 985140 Sekretaer: Dr. Wolfgang R. Dick, Bundesamt fuer Kartographie und Geodaesie, Aussenstelle Potsdam, Postfach 60 08 08, D-14408 Potsdam, Tel.: (+331) 316 618, E-mail: wdi@potsdam.ifag.de Spendenkonto der Astronomischen Gesellschaft: Konto-Nr. 333 410 41, Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01) Ueberweisungen aus dem Ausland: Konto Nr. 162 18-203, Postgiroamt Hamburg, BLZ 200 400 20 Alle Einzahlungen bitte mit Vermerk "Fuer Arbeitskreis Astronomiegeschichte" ***************************************************************************