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Gastemperatur

  Als man die Galaxienhaufen als starke Quellen von Röntgenstrahlung entdeckte, wurden mehrere mögliche Mechanismen der Strahlungsentstehung vorgeschlagen. Spätestens seit Entdeckung der Eisenlinie um tex2html_wrap_inline6093 [MITCHELL et al. 1976], [SERLEMITSOS et al. 1977] (tatsächlich eine Überlagerung von mehreren unaufgelösten Eisen- und Nickellinien) ist jedoch klar, daß es sich um thermische Strahlung des heißen Gases handelt. Die Temperatur des IHGs kann bestimmt werden durch Vergleich des beobachteten Spektrums mit Modellspektren unterschiedlicher Temperatur. Es gibt eine Reihe von weit verbreiteten Rechenprogrammen für die Spektren von heißen, optisch dünnen Plasmen, z. B. [RAYMOND & SMITH 1977]. Eine Übersicht gibt z. B. [HRINGER 1998]. Von Bedeutung ist nicht nur die gemittelte Temperatur des gesamten Gases, sondern auch die räumliche Temperaturverteilung (siehe z. B. Gl. (2.15)). Leider ist die gleichzeitige Orts- und Energieauflösung von ROSAT und anderen, momentan im Orbit befindlichen Röntgensatelliten noch nicht ausreichend, um hochaufgelöste radiale Temperaturprofile mit geringen Fehlern bestimmen zu können. Radiale Temperaturprofile für eine Reihe von Galaxienhaufen sind erst vor kurzem veröffentlicht worden, z. B. [MARKEVITCH et al. 1997], [MARKEVITCH 1998], [FUKAZAWA 1997]. Über den Haufen gemittelte Gastemperaturen für die hier behandelten Galaxienhaufen werden in Abschnitt 4.4.2 zitiert.


Thomas Reiprich
Sun Feb 14 18:22:39 MET 1999